Rettung im Wald
Die Landesschule Freiburg trainierte zusammen mit der Bergwacht im tiefen Wald. Gute Idee – denn Unterholz, Dickicht, unebener Waldboden und Gefälle machen es Rettern oft besonders schwer, wenn sie zu Einsätzen in den Wald gerufen werden. Wie geht man damit am besten um? Das lernten angehende Notfallsanitäter aus Freiburg beim Forsttag im April.
In Talheim am Lupfen zog die Gruppe der Landesschule morgens in den Wald und schnupperte dort erst mal in den Arbeitsalltag von Waldarbeitern hinein. Welche Arbeiten fallen dort an? Wie gefährlich sind sie? Welche Werkzeuge und welche Schutzkleidung sind üblich? Speziell das Arbeiten mit der Motorsäge und mit der Winde birgt Risiken, das machte die Anschauung allen schnell deutlich.
Der Forsttag gehörte zum Programm der Bildungseinrichtung Freiburg, die Schülerinnen und Schüler sind Notfallsanitäter im dritten Ausbildungsjahr. Mit dabei waren auch Mitglieder der DRK-Bergwacht Donau-Heuberg, für die es ein Tag im vertrauten Metier war. Sie zeigten ihren Gästen aus Freiburg, mit welchen Fahrzeugen und welcher Ausrüstung sie bei ihren Einsätzen unterwegs sind. Die Freiburger lernten zudem die Gebirgstrage kennen, mit deren Hilfe man Verletzte auch in steilem Gelände transportieren kann – gut gesichert.
Auch die Ausrüstung zum Baumsteigen wurde gebraucht: Die Gruppe übte das Szenario, einen verunglückten Gleitschirmflieger aus einem Baum zu retten. Und wie so oft – wenn man etwas selbst ausprobiert, merkt man erst, wie schwer es ist. Das galt auch am Nachmittag, als die angehenden Notfallsanitäter sich damit abmühten, vier Verletzte mit Schädel-Hirn-Trauma und bedrohlichen Blutungen in unwegsamem Gelände erst zu versorgen und dann abzutransportieren. In der Analyse später wurden etliche Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert.
Hinter dem Projekt Forsttag standen natürlich auch Grundsatzfragen: Welche Möglichkeiten hat der Rettungsdienst im Wald? Wie kann die Bergwacht einen Einsatz in schwierigen Situationen unterstützen? Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rettungsorganisationen draußen im Gelände, wie gelingt die Kommunikation? Die Gruppe der Landesschule hat die Antworten darauf im Lauf des Tages selbst herausgefunden und erlebt – solche Lerneffekte bleiben. Es soll bald wieder einen Forsttag geben.