PSNV-Forum: Podium zum Austausch und zur persönlichen Fortbildung
Online-Vorträge und Präsenzveranstaltungen erfahren eine große Resonanz.
Die DRK-Landesschule Baden-Württemberg blickt auf ein erfolgreiches Forum der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) 2021 zurück. Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Notfallnachsorge und Krisenintervention oder der psychosozialen Unterstützung von Einsatzkräften nutzten vom 8. bis zum 13. November diese Begegnungs- und Austauschmöglichkeit – sowohl bei drei Online-Vorträgen als auch bei zahlreichen Workshops an der DRK-Landesschule in Pfalzgrafenweiler.
Den Auftakt hatte eine Online-Podiumsdiskussion über die Vielfalt der PSNV-Arbeit gemacht. Vier Referenten stellten real erlebte Einsätze zu unterschiedlichen Themen mit damit verbundenen Fragestellungen, Schwierigkeiten und Herangehensweisen dar. Ein Vortrag, der ebenso auf gute Resonanz stieß wie einen Tag später jener über psychiatrische Ausnahmezustände. Mehr als 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich angemeldet – beispielsweise aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und gar aus Oberösterreich.
„Wir wollen auf Themen rund um die PSNV-Arbeit aufmerksam machen und möglichst viele Menschen ansprechen“, sagte Gesamtschulleiter Rico Kuhnke in seiner Begrüßung und versprach für das PSNV-Forum eine Themenauswahl, „die für eine breite Gruppe interessant sein dürften“. Abgerundet wurde der Onlineteil des diesjährigen PSNV-Forums mit einem Vortrag über „Die Macht der Emotionen“, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem lernten, was Emotionen sind, wo man diese fühlt und wie diese entstehen.
Zwei Tage später wurde das Forum in Präsenz in Pfalzgrafenweiler fortgesetzt. Nachdem die Teilnehmenden an der DRK-Landesschule angereist waren, folgte nach einer kurzen Begrüßung ein Planspiel, an dem alle mitwirkten. Dabei lernten die Akteure, wann sie welche Rolle einnehmen sollen, wie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Organisationen abläuft und welche Arten der Betreuung und Begleitung es gibt.
Mit acht Workshops zu unterschiedlichen Themenbereichen ging es tags darauf weiter. Unter dem Titel „Kinder in Not?! – Kriseninterventionseinsätze und die Schnittstelle zur Jugendhilfe/zum Jugendamt“ wurde beispielsweise thematisiert, wie man einen Missstand erkennt und wie kurzfristig geholfen werden kann. Ein anderer Workshop rückte Abschied und Trauer für Menschen mit einer geistigen Behinderung in den Fokus. Die Teilnehmenden gingen der Frage auf den Grund, wie Menschen mit Down-Syndrom oder einer anderen geistigen Behinderung mit Tod und Sterben umgehen und was bei der Bewältigung hilft.
Darüber hinaus wurden in den Workshops weitere Themen behandelt, darunter „Dos and Dont’s bei muslimischen Angehörigen nach schweren Schicksalsschlägen“, „PSNV im Grenzbereich – Schnittstelle zwischen Notfallseelsorge und Klinikseelsorge“ und „Supervision für Helfende“.
Die PSNV-Arbeit hat an der DRK-Landesschule im Übrigen auch das ganze Jahr über ihren Platz, beispielsweise beim Grund- und beim Abschlusslehrgang PSNV-B. Für Rico Kuhnke eine Selbstverständlichkeit, schließlich sei die Wichtigkeit der PSNV-Arbeit unstrittig: „Ob bei der Betreuung von Angehörigen bei der Überbringung einer Todesnachricht, in Katastrophen wie unlängst im Ahrtal oder in der Nachsorge von Einsatzkräften.“