Praktische Anatomie
Ein Schlachthaus haben angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter Ende Januar besucht: Die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr der DRK-Landesschule aus Villingen-Schwenningen fuhren dafür nach Talheim.
Gastgeber und Dozent war Martin Fleischer, der Diplom-Rettungssanitäter (HF) ist und außerdem auch Metzger. Im Schlachthof stand für die angehenden Rettungskräfte praktischer Unterricht auf dem Plan: Aktuelle Unterrichtsthemen wie Traumatologie, Anatomie und Pathophysiologie wurden an einem Schwein konkret und dreidimensional, die Theorie wurde ins Praktische übertragen. Das Tier war zuvor notgeschlachtet worden.
Der Dozent zeigte sämtliche anatomischen Strukturen des Tiers. Die Auszubildenden konnten verschiedene Organe berühren – wichtig, um wirklich zu begreifen, wie einzelne Organe beschaffen sind. Parallel besprach die Gruppe die zugehörigen Notfallbilder. Die Auszubildenden konnten viele Fragen klären. Dann wurde am Präparat gearbeitet: Es ging um Wundarten, Wundränder sowie Frakturen und deren Krepitationen. Ein weiteres Thema waren invasive Maßnahmen, deren Indikation und Durchführung. Auch hierzu gab es Erklärungen und Vorführungen, alles im Rahmen der aktuellen Handlungsempfehlung.
Im zweiten Teil wurden die Auszubildenden selbst aktiv und durften unter Anleitung ihr gelerntes Wissen anwenden: die Anlage eines intraossären Zuganges, die Anlage einer Thoraxdrainage sowie die Durchführung einer Entlastungspunktion nach Monaldi und Bülau. Der Praxis-Tag wurde als sehr lehrreich empfunden, fürs anatomische Verständnis hat das viel gebracht.