Team der DRK-Landesschule näht hunderte Masken
Seitdem in der DRK-Landesschule kein regulärer Unterricht mehr stattfindet, ist auch das Team der Hauswirtschaft am Standort Pfalzgrafenweiler nicht mehr durchgehend ausgelastet. Neuerdings hört man umso häufiger das Rattern von Nähmaschinen. Wann immer Zeit dafür ist, wird genäht fürs Projekt Behelfs-Mund-Nasen-Schutz. Das Ziel: Wenn der Unterricht erst wieder losgeht, sollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie alle Schülerinnen und Schüler einige Masken erhalten, um sich und ihre Klassen schützen zu können.
„Der Idealfall wäre es, wenn wir fünf Masken pro Person zur Verfügung stellen könnten. Pro Werktag eine, dann kann man sie am Wochenende daheim waschen“, sagt Rico Kuhnke, der Gesamtschulleiter der Schule. „Mal schauen, ob wir die alle zusammenbekommen, bis der Betrieb hier wieder losgeht“, sagt Hauswirtschaftsleiterin Nicole Sauter. „Brauchen würden wir rund 2.000, aktuell haben wir etwa 700.“ Aber es werden zügig mehr.
Das Projekt gibt es schon etwa drei Wochen, allerdings zähle die erste Woche nicht, da habe man noch viel ausprobiert und geübt, berichtet Nicole Sauter. Inzwischen laufe es gut und schnell, „weil jede Arbeitskraft genau weiß, wie es geht“. 23 Köpfe hat die Hauswirtschaft, Voll- und Teilzeit, Fach- und Hilfskräfte plus die Auszubildenden. Nicht jede der beteiligten Frauen sei zuvor schon mit der Nähmaschine vertraut gewesen.
Das Team der Haustechnik hilft beim Zuschneiden, und auch das Nähzentrum Kurz in Freudenstadt sei eine große Hilfe, sagt Nicole Sauter: „Wir bestellen laufend Material nach, und das Team von Kurz besorgt den Stoff und versorgt uns außerdem mit Ideen und Materialien für neue Lösungen.“ Beispielsweise für die Bänder: Gummi ist nicht immer lieferbar, aber es gibt auch gute Alternativen.
„Diese Stoffmasken sind derzeit gefragt und werden gebraucht“, einzelne hat das Näh-Team schon für fünf Euro abgegeben, wenn jemand dringend welche suchte für Angehörige. Ausnahmsweise, denn eigentlich sollen sie ja im Haus bleiben. „Das sind die reinen Selbstkosten“, sagt Nicole Sauter, verdient soll daran nichts werden.
Ein hochwillkommener Nebeneffekt war, dass niemand heimgeschickt wird oder in Kurzarbeit muss, obwohl derzeit in der fast leeren Schule nur etwa 20 Prozent der normalen Arbeiten zu erledigen sind.
Der erste Impuls, Masken für die Schüler zur produzieren, stammte von Gesamtschulleiter Kuhnke. Geschäftsführer Alfred Schulz hat das gleich unterstützt, „wir helfen gern!“, betont er. Und das Hauswirtschaftsteam setzt das Projekt seither motiviert um. Die Stimmung sei prima, es mache auch Spaß, berichtet Nicole Sauter. Als die Auszubildenden in der aktuell ebenfalls ausgebremsten Küche neulich verschiedene Kuchen-Teige gelernt und geübt haben, landeten die leckeren Ergebnisse als kleiner Dank bei den Näherinnen.