Sterben und Tod: Wie man mit dem Berufsalltag im Rettungsdienst umgehen kann
Mit Sterben und Tod umzugehen, das wird von vielen Menschen als belastend und fordernd empfunden. Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter erleben solche Momente in ihrem Beruf häufiger. Umso wichtiger, dass die Fachkräfte im Rettungsdienst auch einen guten Weg finden, um mit Einsatz-Situationen angemessen umzugehen, in denen jemand stirbt.
Deswegen wurde das Thema in der Bildungseinrichtung Karlsruhe in den Stundenplan aufgenommen. Für die angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter im zweiten Ausbildungsjahr (N18 K-01) wurde eine Exkursionswoche organisiert, bei der sie vieles erlebt und durchdacht haben, was ihnen für ihre spätere Berufspraxis helfen kann. Das Ziel war: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen während dieser Woche eine eigene Haltung bilden und Verständnis entwickeln, als Grundlage für ihren persönlichen Umgang mit dem Sterben und dem Tod – und all das unabhängig von einer Konfession oder Weltanschauung.
Die evangelisch-methodistische Gemeinde in Karlsruhe stellte ihren Gemeindesaal zur Verfügung. So konnten alle 25 Schülerinnen und Schüler gemeinsam in einem Raum sein, und zugleich wurden alle Hygiene- und Abstandsregeln strikt eingehalten.
Während dieser Woche wurden viele Themen angesprochen: die Begleitung eines Patienten beim Sterbeprozess, der Umgang mit ethischen Grenzsituationen, das Verhalten während und nach einer erfolglosen Reanimation, das Überbringen einer Todesnachricht und auch das Bestattungsrecht. Es ging außerdem um die persönlichen Vorstellungen von Sterben und Tod.
Der rote Faden in allen Themen war es, den Schülerinnen und Schülern mehr Klarheit über die eigene Haltung zu vermitteln und es ihnen so auch zu ermöglichen, dass sie für solche Situationen ein eigenes, authentisches Auftreten entwickeln. Die Woche war geprägt von einer individuellen Auseinandersetzung mit der menschlichen Endlichkeit, die sich im Sterben und dem Tod äußert. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler machten etwas mit dem Thema, auch das Thema machte etwas mit ihnen.
Oliver Göring und Christoph Brünett haben die Woche gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern gestaltet. Pastor Schopf gab Hilfestellungen der Konfessionen mit an die Hand. Von den Auszubildenden war am Ende zu hören, dass Vertrauen, Zusammenhalt und Offenheit die Klasse spürbar gestärkt haben. Ihre Rückmeldungen zeigten, dass die Ziele auch wirklich erreicht worden sind: „wirklich gut“, „perfekte Location“, „Konstruktivität der Gruppe“, „tolle Atmosphäre untereinander“, „anstrengend“, „tolle Tipps und Anregungen“, „fordernd“, „wird mich weiterhin beschäftigen“.